In der Stadt der Kaufleute und Krämer bekam niemand den finanziellen Hintergrund des Eishockey-Sports so recht in den Griff.
1984 zog sich der HSV aus der 2. Bundesliga zurück, ohne die Saison ordnungsgemäß abzuschließen. Zeitweise war die Mannschaft per Zug und Straßenbahn (!!) zu den Auswärtsspielen angereist - so knapp war die Kasse. Unruhige Zeiten folgten. Enttäuschte Mitglieder und Fans gründeten den 1. EHC Hamburg, der später zusammen mit dem HSV in der Regionalliga Nord spielte. Die beiden Lokalrivalen, die sich spinnefeind waren, schafften gemeinsam den Aufstieg in die Oberliga. Ein Jahr später qualifizierte sich der HSV erneut für die 2. Bundesliga, in der ihm die Fans eingedenk der Ereignisse von 1984 aber die kalte Schulter zeigten. Während kaum mehr als 300 Fans zu den Zweitligaspielen kamen, lockte der 1. EHC in der Oberliga 1.600 Zuschauer und mehr. Die Herzen der Hamburger schlugen in dieser Zeit für den „kleinen“ Verein - und für einen anderen russischen Spieler: Oleg Islamov.
Die Stars der damals mit Verachtung gestraften HSV-Truppe waren die Kanadier Rick Gal und Andrew Browne oder Christian Kokoschka. Angesichts der sportlichen Pleite und der leeren Kassen zog sich der HSV erneut aus der 2.Bundesliga zurück. Jahre der Eishockey-Abstinenz folgten. Unsolide, allzu sorglose Arbeitsweise bei beiden Vereinen, die sportlichen Rückzüge des HSV und die finanziellen Pleiten des EHC verärgerten die Fans, die Spieler zogen sich auf die Hobby-Basis zurück. Zudem gingen in der Nachbarschaft neue Sterne auf: der ETC Timmendorf, einst mit Entwicklungshilfe aus Hamburg gegründet, spielte sich in die Oberliga-Spitze, der TSV Adendorf zog zumindest zeitweise nach und mit.