Wie Phönix aus der Asche

Wie Phönix aus der Asche

Ein Jahr nach dem Super-GAU des Oberligaabstiegs ist die Ligamannschaft des Hamburger SV endgültig in die Erfolgsspur zurückgekehrt: mit einem 3:1 (1:1,1:0,1:0) im dritten und entscheidenden Match der Playoffs bei den Weser Stars Bremen sicherte sich das Team von Coach Chapin Landvogt den Meistertitel in der Regionalliga Nord. Dieser Erfolg ist um so höher zu bewerten, als dass zu Saisonbeginn nach einer Vielzahl von Abgängen kaum mehr als ein Restkader zur Verfügung stand. Doch der HSV besann sich auf seine große Stärke, die Jugendarbeit, und startete mit einem blutjungen Team in die Saison, später sukzessive ergänzt durch einige erfahrenen Cracks. Die Mannschaft steigerte sich im Verlauf der Saison zusehends und machte am Sonntagabend im Bremer „Paradice“ den Triumph perfekt.

 

Das zweite Endspielwochenende bot noch einmal Nervenkitzel pur: der HSV hatte durch den Sieg in Bremen vorgelegt, vergab aber am Freitag die Chance zu vorzeitigen Entscheidung. Beim 5:8 (0:2,5:4,0:2) lief das Team ständig einem Rückstand hinterher. Vollends vogelwild wurde die Partie im zweiten Abschnitt nach einer Spieldauerdisziplinarstrafe für die Weser Stars: den Rautenträgern  gelangen in der fünfminütigen Überzahl drei eigene Treffer, das Team kassierte allerdings auch zwei Unterzahltore. Endgültiger Knackpunkt war dann schließlich eine überflüssige Zeitstrafe im  letzten Drittel, das die Weser Stars zum vorentscheidenden 7:5 nutzten.

 

Der psychologische Vorteil vor der letzten Begegnung lag also wieder bei den Bremern. Die Weser Stars starteten am Sonntagabend dann auch wieder stark und erzielten den Führungstreffer durch Igor Schön. Der HSV behielt jedoch den Kopf oben, Pascal Heitmann markierte noch vor der ersten Sirene den Ausgleich. Zäh verlief das zweite Drittel – und es war schließlich ein doppeltes Überzahlspiel, das Jannik Höffgen zur Führung nutzte. Beide Teams gingen nun zusehend auf dem Zahnfleisch und neutralisierten sich weitgehend. Die Erlösung kam drei Minuten vor dem Ende, als Matus Zaborsky ein Zuspiel von Marcel  Schlode zur Entscheidung nutzte. Meister!!

 

Gestützt auf einen sicheren Daniel Bethe im Tor, geführt und gepusht von einem teilweise wie aufgedreht spielenden Kapitän Marcel Schlode, dazu ausgesattet mit Topscorer Pascal Heitmann und dem nimmermüden Kämpfer Robin Richter – dieses Team erspielte und erkämpfte sich zu Recht den Titel in einer Liga, in der sich vier Teams einen Kampf auf Augenhöhe lieferten. Mit dem HSV setzte sich schließlich das Team durch, das zum Saisonhöhepunkt die größte Willensstärke bewies.