Spieler von der Laufschule der ganz Kleinen bis hin zur Ligamannschaft der „Großen“ selbst auszubilden – das ist das Credo beim Hamburger SV. Eine Aufgabe, die in den letzten Jahren nicht eben einfacher geworden ist. Mit den Crocodiles Hamburg konkurriert mittlerweile ein weiterer Club um die potentiellen Nachwuchsspieler, die Zahl der bespielbaren Eisflächen in Hamburg ist durch die für den Eissport fatale Schließung der ehemaligen Trainingshalle der Hamburg Freezers auf zwei geschrumpft. In der vergangenen Woche bekam die seit Jahren stockende Diskussion über einen Neubau der maroden Eissportanlage in Stellingen zwar einerseits durch eine Expertenanhörung in der zuständigen Bezirksversammlung neuen Schwung, andererseits machte die dort kommunizierte schwammige Zeitplanung kaum Hoffnung auf baldige Besserung.
Was ist also zu tun wenn die Zahl der eigenen auszubildenden Spieler limitiert ist man andererseits aber auch nicht in die „Kontingentspielerfalle“ tappen und jede freie Position fast reflexartig mit ausländischen Transferkartenspielern besetzen will? Deutschen Youngstern eine Chance geben!
Klassisches Beispiel für diesen Werdegang der zweiten Art ist Verteidiger Cedric Hammer: er kam 2022 aus dem Iserlohner Nachwuchsinternat praktisch ohne Spielerfahrung im Herrenbereich an die Küste, eine Schonzeit gab es für ihn beim HSV – natürlich – nicht. Doch der gebürtige Aachener biß sich durch, ist längst auch im „richtigen Leben“ in Hamburg angekommen und wird auch in der Saison 25/26 wieder bei den Rautenträgern präsent sein – mittlerweile als etablierte Größe im Defensivverbund. Es gibt sie also – die gut ausgebildeten, motivierten jungen Spieler, die auch schon Verantwortung übernehmen wollen. Man muß ihnen nur die Qualität auch entsprechend zutrauen – dann geht es auch ohne Kontingentspieler.
Sportdirektor Marcel Schlode äußerte sich folgendermaßen zu der Vertragsverlängerung: „Cedric entwickelt sich jedes Saison kontinuierlich weiter. Ich erwarte von ihm in der nächsten Saison einen weiteren aber diesmal größeren Schritt nach vorne. Er hat alle Anlagen um ein sehr wichtiger Verteidiger bei uns im Team zu sein und ich glaube er wird diesen Schritt auch machen. Wir werden weiterhin viel Spaß mit Cedric haben.“